Stadt-für-Alle-Nachrichten (Rückblick 15. Dezember bis 15. Janaur 2024)

Nun sind sie wieder da, die „Stadt für Alle“ Nachrichten aus Freiburg und der Welt. Wer nicht lesen will, kann sie hier bei RDL nachhören.

Stadt-für-Alle-Nachrichten (Rückblick 15. Dezember bis 15. Janaur 2024)[FR] KLARA 17 ÜBER 5 JAHRE LEER
Das Haus in der Klarastraße 17 im Stühlinger steht mittlerweile seit 5 Jahren komplett leer. 2018 war die ehemalige Besitzerin gestorben. Die Erbinnen verkauften das Haus an Herrn Stock von der DEMISTO GmbH. Anfang 2019 besetzten Aktivist:innen für einige Tage das Haus und machten sogar ein Kaufangebot in Kooperation mit dem Mietshäusersyndikat. Stock lehnte ab und ließ das Haus dann entgegen seiner Ankündigung jahrelang leerstehen. Laut Stadtverwaltung hat es mittlerweile einen Eigentümer:innenwechsel gegeben. Fest steht: Die städtische Zweckentfremdungsverordnung ist ein ziemlich zahnloser Tiger.

BUNDESREGIERUNG WILL MEHR WOHNUNGSLOSIGKEIT Weiterlesen

Wohnen als soziale Infrastruktur

Wohnen als soziale InfrastrukturHistorische Beispiele zeigen, dass wir alle günstig und komfortabel leben könnten – wenn das Wohnen als soziale Infrastruktur organisiert wird, erklärt der Stadtsoziologe Andrej Holm in einem Text in der Analyse und Kritik, den wir hier auszugsweise übernehmen.

Neuer Termin: Andrej Holm: Wohnen im Kapitalismus – Sa. 13.01. 19 Uhr, Uni Freiburg KG I DGB Haus (Friedrichstr. 41-43)

Vielen Beteiligten ist längst klar, dass technokratische Reformen und reformistischen Forderungen zu kurz greifen, um die strukturell angelegten Widersprüche einer marktförmig organisierten Wohnversorgung zu lösen. Die Wohnforscher David Madden und Peter Marcuse haben das grundsätzliche Dilemma in ihrem internationalen Rückblick auf 100 Jahre Wohnungspolitik gut auf den Punkt gebracht, wenn sie von einer »dauerhaften Spannung zwischen dem Wohnen als Zuhause und dem Wohnen als Immobilie« sprechen.
Unter den Bedingungen einer kapitalistischen Urbanisierung werden Wohnungen zur Ware und entsprechend nach den kalkulatorischen Prinzipien des Marktes bewirtschaftet. Selbst dort, wo Vermieter*innen keine Höchstgewinne anstreben, übersteigen die erwarteten Durchschnittserträge die Zahlungsfähigkeit der meisten Wohnungssuchenden. Einen Ausstieg aus dem Dilemma bietet eigentlich nur ein Wohnungsbau, der nicht auf eine Refinanzierung durch die Mieten angewiesen ist.

Die Marktlogik außer Kraft setzen

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Stadt-für-Alle-Nachrichten (Rückblick 15. November bis 15. Dezember 2023)

Stadt-für-Alle-Nachrichten (Rückblick 15. November bis 15. Dezember 2023)Nun sind sie wieder da, die „Stadt für Alle“ Nachrichten aus Freiburg und der Welt. Wer nicht lesen will, kann sie hier bei RDL nachhören.

[FR] TAFELLADEN MUSS ZUKAUFEN
Die Freiburger Tafel, die gar nicht existierenden müsste, wenn es ausreichend Sozialleistungen gäbe, muss weiterhin zahlreiche Lebensmittel zukaufen, weil die Essensspenden nicht ausreichen. Täglich gibt es lange Schlangen vor dem Laden in der Knopfhäuslesiedlung. Immer wieder können Bedürftige sich nicht anmelden, weil maximal 25 Neukund:innen pro Woche aufgenommen werden. Gerade der Krieg in der Ukraine hat die Situation sehr verschärft. Etwa 2300 Menschen versorgen sich derzeit über den Tafelladen mit Lebensmitteln.

[FR] MENSCHENWÜRDIGE UNTERKUNFT FÜR ALLE! Weiterlesen

Was tun Nazis, wenn sie an die Macht kommen, in Sachen Wohnungsnot?

Dieser Text von Margit Englert handelt vom Umgang der Nazis mit Mieter*innen im ersten Jahr ihrer Herrschaft. Der vielfach verbreiteten Fehlinformation, die Politik der Nazis gegenüber der „Volksgemeinschaft“ sei sozial gewesen, werden Fakten entgegengestellt.
In vielen Regionen Europas gab es vor 1933 starke Mieter*innenbewegungen. Allein in Berlin waren vor der Machtübergabe an die Nazis etwa 100.000 Mieter*innen mit Mietstreiks, Demonstrationen und Zwangsräumungsblockaden, aber auch auf der Ebene von Parteien und Verbänden, aktiv. Frauen spielten in der Bewegung eine tragende Rolle, bildeten oft die Mehrheit in Räten, Delegationen und Komittees. Die Mieter*innenbewegung konnte teilweise sehr erfolgreich Zwangsräumungen verhindern, Mietsenkungen und Instandsetzungen erstreiten. Weiterlesen

Stadt-für-Alle-Nachrichten (Rückblick 15. Oktober bis 15. November 2023)

Stadt-für-Alle-Nachrichten (Rückblick 15. Oktober bis 15. November 2023)Nun sind sie wieder da, die „Stadt für Alle“ Nachrichten aus Freiburg und der Welt. Wer nicht lesen will, kann sie hier bei RDL nachhören.

[FR] ANTI-ARMEN-POLIZEI WIRD AUFGESTOCKT
Oberbürgermeister Martin Horn hat angekündigt den kommunalen Vollzugsdienst, früher als KOD bekannt, zu verdoppeln. Und zwar ohne einen Beschluss des Gemeinderats. Als Vorwand dient die Entscheidung des Mannheimer Verwaltungsgerichtshof zum Augustinerplatz. Dieser verpflichtet die Stadt dazu, die Nachtruhe durchzusetzen. Bekannt wurde die Verdoppelung der Stadtsheriffs etwa zur selben Zeit, als publik wurde, dass der Vollzugsdienst dreimal täglich das ach so gefährliche Klimacamp kontrolliert hat. Ansonsten ist der Tätigkeitsschwerpunkt des Vollzugsdienstes per Aufgabenbeschreibung das Vorgehen gegen Obdachlose, Menschen, die gezwungen sind zu betteln, und Straßenmusiker*innen. Wir bleiben deshalb bei der Forderung: Anti-Armen-Polizei abschaffen! Weiterlesen