1. Mai

Und das war er wieder, der 1. Mai in Freiburg:
Auf der einen Seite der blauen Brücke das gewohnte DGB-Fest und Demo. Dann die zum zweiten Mal, mit 400 Personen wieder gut besuchte, revolutionäre Demo mit fast 1:1 Betreuung durch die Polizei. Und auf der anderen Seite der Brücke gehen die Polizeifestspiele, die diesmal das selbstbestimmte Feiern erneut nicht in Gänze unterdrücken konnten, weiter.
Die Stadt verfährt nun im dritten Jahr in Folge nach dem Motto: „Was nicht angemeldet ist, ist verboten. Was verboten ist, darf nicht stattfinden. Ob das, was stattfindet, überhaupt stört, oder die Störung sich im Rahmen eines vereinbarten Konsenses hält, spielt keine Rolle. Einzuhalten ist die gute Ordnung.“ (akj Freiburg)
Um das Verbot zu begründen, werden Ausschreitungen herbeigefaselt oder als Begründung in der Allgemeinverfügung Federballspielen und eine Hüpfburg hergezogen, die die ‚öffentliche Ordnung‘ scheinbar ins Wanken bringen.
Wie meinte ein Passant: „In Berlin braucht es Polizei, um ‚Ausschreitungen‘ zu verhindern. In Freiburg, um ‚Ausschreitungen‘ für die Presse und die eigene Rechtfertigung des Einsatzes zu organisieren und zu simulieren.“

Der Sonntag meint dazu: “Getanzt wird weiterhin bis in die Nacht – wo der Unterschied zu jenen Zeiten ist, als sich Behörden noch nicht um die Veranstaltung kümmerten, erschließt sich dem Beobachter schwer”.

Freiburg ist nicht offen, sondern nicht mehr ganz dicht!