u-asta | Knapper Wohnraum und bedrohte Freiräume? Nicht mit uns! Studierendenschaft kritisiert städtische Wohnraumpolitik

Der u-asta kritisiert die städtische Entwicklung der Wohnraumsituation in Freiburg und fordert mehr bezahlbaren Wohnraum. Außerdem müssen selbstverwaltete Freiräume erhalten und geschützt werden.

Zu Beginn des Wintersemesters ist die Wohnraumsituation in Freiburg, wie jeden Herbst, prekär. Zahlreiche Studierende sind ohne Wohnung und müssen in Notunterkünften oder teuren Hostels unterkommen. Studierende, die mit Glück eine Wohnung ergattern konnten, müssen sich oft horrenden Mieten unterwerfen. Unter diesen Zuständen haben nicht nur Studierende zu leiden. Gerade Menschen, die auf sozialen Wohnraum und bezahlbare Mieten angewiesen sind, werden an den Rand der Stadt oder in die Vororte verdrängt. Anstatt bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, wird dieser durch Luxussanierungen (“Aufwertung”) und Abriss von sozialem Wohnungsbau weiter dezimiert. Diese sozial-unverträgliche Entwicklung wird nicht nur von privaten Immobilien- und Baufirmen, sondern auch von der Freiburger Stadtbau, die eigentlich ein anderes Ziel verfolgen sollte, vehement vorangetrieben.

“Wohnraum muss bezahlbar sein. Niemand darf aufgrund der eigenen finanziellen Situation aus dem Stadtbild verdrängt werden.” findet Hannes Hein, Mitglied des u-asta-Vorstands.

Gleichzeitig stehen in Freiburg viele Häuser, die potenziell als Wohnraum genutzt werden könnten, leer, bevor sie saniert oder abgerissen werden. So auch Häuser in der Johann-Sebastian-Bach-Straße, die sehr lange und auch zu Semesteranfang letzten Jahres, ungenutzt leer standen. Anna Tenberg, ebenfalls Teil des u-asta Vorstands, äußert sich folgendermaßen: “Es ist unverständlich, dass so viele Menschen ohne Wohnung da stehen und gleichzeitig viele Gebäude in Freiburg ungenutzt leer stehen.”

Doch nicht nur bezahlbarer Wohnraum wird knapper. Auch selbst verwaltete Freiräume, wie das KuCa (Kultur-Café) der PH Freiburg und die von Freiraumaktivist*innen besetzte G19 (Gartenstraße 19), sind bedroht. Das KuCa soll in den nächsten Jahren abgerissen werden, um Platz für gewinnbringendere Objekte zu machen.

Ganz aktuell wurde in der Nacht vom 27. auf den 28. Oktober ein Brandanschlag mit politischem Motiv auf die G19 verübt. Dies ist nicht der erste politisch motivierte Anschlag auf das Haus. Anfang April wurden die Scheiben des Projekts eingeworfen und Aufkleber mit rechtem Inhalt als Abschreckung am Haus verklebt. Rebekka Blum, ebenfalls u-asta-Vorständin, dazu: “Wir sind schockiert über den Brandanschlag auf die G19 und die Bedrohung durch Neonazis hier in Freiburg”.

Der u-asta ist entsetzt über die Bedrohungen und das Gefahrenpotential durch Nazis und solidarisiert sich mit selbstverwalteten Freiräumen.

Wegen dieser Bedrohung und der Wohnraumknappheit ruft der u-asta zusammen mit dem Recht-auf-Stadt-Bündnis zur Demonstration “Bezahlbarer Wohnraum ist die halbe Miete” am 10. November um 13 Uhr auf dem Stühlinger Kirchplatz auf.

Für Rückfragen und O-Töne stehen Ihnen Rebekka Blum, Hannes Hein und Anna Tenberg telefonisch unter 0761/203-2033 oder per eMail unter vorstand[at]u-asta.de gerne zur Verfügung.

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