Der 1. Mai – Tag der / gegen die Arbeit

Zum 1. Mai 1886 rief die amerikanische ArbeiterInnen-Bewegung zum Generalstreik auf, um den Achtstundentag (!) durchzusetzen. Im Zuge dieser landesweiten Proteste kam es in Chicago zu den berühmten „Haymarket-Unruhen“. In deren Folge wurden acht Anarchisten, die die Kundgebung organisiert hatten, der Verschwörung angeklagt und vier von ihnen hingerichtet. Diese Ereignisse begründeten die Tradition der internationalen ArbeiterInnen-Bewegungen, den 1. Mai zu begehen. Die Forderung nach Arbeitszeitverkürzung bleibt weiterhin aktuell.

Eine etwas weniger kämpferische Tradition zum 1. Mai gibt es auch in Freiburg. Seit nunmehr über einem Dutzend Jahren veranstalten BewohnerInnen und SympathisantInnen des Stadtteils ‚Im Grün‘ ein unangemeldetes, nichtkommerzielles Fest, das sich zu einer festen Institution als Verquickung von politischem 1. Mai und Stadtteilfest entwickelt hat.
In den letzten zwei Jahren wurde das Viertel seitens der Stadt und der Polizei durch Allgemeinverfügungen zum Gefahrengebiet erklärt und das dortige Stadtteilfest mittels martialischer Polizeipräsenz stark eingeschränkt bis verhindert. So schritt die Polizei gegen eine Hüpfburg für Kinder, oder Federballspielen ein. Was für Zustände!.
Weit über 30 Gruppen sowie Einzelpersonen und BewohnerInnen des Grüns haben eine Erklärung „Heraus zum 1. Mai“ unterzeichnet, in der sie dazu aufrufen, sich diese Tradition auch dieses Jahr nicht nehmen zu lassen. In diesem Sinne: Heraus zum 1. Mai!