Freiburg – Stadtteil von Unten

Das Netzwerk „Recht auf Stadt“ hat in den letzten Monaten verschiedene Treffen initiiert und es haben sich Menschen versammelt, die auf dem 2016 frei werdenden Gelände der Polizeiakademie einen ‚Stadtteil von Unten‘ schaffen wollen.

Quartier gerade für Menschen mit wenig Geld
Die Kritik an ständig steigenden Mieten, Fremdbestimmtheit durch VermieterInnen, Auslaufen von Sozialbindungen und der herrschenden Logik, dass die Wohnraumversorgung über den Markt geregelt wird, bringt viele Menschen zusammen.
Diese wollen eine echte Alternative schaffen: einen Stadtteil, der dem Markt entzogen wird und bleibt, der selbstverwaltet und basisdemokratisch funktioniert und der sozial und ökologisch nachhaltig genutzt wird. Dazu gehört, dass in einem solchen Stadtteil für vielfältige Wohn-, Arbeits- und Lebensformen Platz sein muss. Also gerade für Menschen, die aktuell wenig bis keine Chancen auf dem Markt haben.

Sozial, demokratisch und nicht nur ökologisch
Das Ganze soll eben nicht nur ökologisch wie in der Vauban sein. So soll eine ökologische, aber auch soziale, selbstverwaltete und emanzipatorische Alternative weg von Markt und Staat geschaffen werden, eine Alternative zu dem, was uns tagtäglich als ökonomische Notwendigkeit und Sachzwang präsentiert wird. Aus dieser Logik auszubrechen, dafür bietet das Gelände der (bald ehemaligen) Polizeiakademie die in Freiburg vielleicht letzte große Chance.
So könnte ein Quartier entstehen, in dem verschiedene Bedürfnisse (Wohnen, Arbeit, politische Projekte,…) verschiedener sozialer Gruppen zusammen kommen, realisiert durch die Bereitstellung dauerhaft gebundenen Wohnraums und durch ein gemeinsam von Unten entwickeltes Konzept.
Es könnte ein Netzwerk von verschieden Mietshäuser-Syndikatsprojekten sein, z.B. Projekte wie Mehrgenerationenwohnen, eine menschenwürdige dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen und Wohnungslosen, Wagenplätze, politische Initiativen wie das Rasthaus, Gemeinschaftswerkstätten und vieles mehr.

Ziel ist es, dieses Gelände nicht den üblichen Vermarktungskonzepten und AkteurInnen zu überlassen und dies als stadtpolitisches Thema zu setzen.
Mehr Infos unter: www.rechtaufstadt-freiburg.de