usta PH | Auf die Straße für bezahlbare Mieten und den Verbleib des KUCA!

Wohnraum wird immer teurer, manche von unseren Kommiliton_innen können sich die teuren Mieten nicht mehr leisten und unser selbstverwaltetes Studierendenhaus KuCa soll in naher Zukunft abgerissen werden. Gegen diese Missstände wird es inder nächsten Zeit etliche Aktionen geben.Eine davon ist die Recht-auf-Stadt – Großdemonstration am 10. November. Hier der Aufruf:

Auf die Straße für bezahlbare Mieten!
Selbstverwaltete Zentren solidarisch verteidigen!

Stadt für Alle?!

Vielen jungen Menschen geht es derzeit gleich. Für ihr Studium suchen sie eine bezahlbare Bleibe. Dies wird jedoch zur immer schwierigeren Aufgabe.
Wo es vor etlichen Jahren noch bezahlbaren Mietswohnraum gab, stehen heute oftmals luxuriöse Eigentumswohnungen – in Innenstadtbereichen auch mal Cocktail-Bars oder Bürokomplexe.
Gleichzeitig sind „Notunterkünfte“ und Hostels wieder überfüllt, Kellerzimmer werden mehrmals belegt und ohne die finanzielle Unterstützung der Eltern geht bei den meisten Studis, trotz Nebenjob, sowieso nichts.
Ursache dafür sind an neoliberalen Gesichtspunkten ausgerichtete Stadtpolitiken, die zur „Aufwertung“ von Stadtgebieten führen sollen.

Stark verkürzt bedeutet dies, dass zugunsten höherer Gewinne für Stadt und private Investor_innen, Menschen mit kleinem Geldbeutel oder alternativen Lebensentwürfen aus dem Stadtbild verdrängt werden, da sie sich steigenden Mieten nicht leisten können oder „wollen“.

Das Leben ist ein Karussell…

Dieses System läuft nicht unabhängig von uns ab, meistens halten wir es sogar – ob ungewollt oder beabsichtigt – am Laufen.

Da bezahlbarer Wohnraum in Freiburg knapp ist, die Zahl derer, die ihn benötigen aber groß, lassen Vermieter_innen oftmals nur die Meistbietenden einziehen. Um überhaupt wohnen zu können, lassen sich viele auf überteuerten Mieten ein, auch wenn wir dafür teilweise in ausbeuterische Lohnarbeitsverhältnisse getränkt werden und/oder finanzielle Unterstützung von den Eltern empfangen müssen. Die gezahlten Mieten treiben den Mietspiegel – welcher sich im Übrigen nur an den Neuvermietungsmieten orientiert und somit nicht die gesellschaftliche Mietsrelatität abbilden kann – in die Höhe, sodass Wohnraum in Zukunft noch teurer werden wird.
Zusätzlich sorgt die Wohnform WG für weiter steigende Mieten, da beispielsweise vier Studierende in einer 4-Zimmer-Wohnung mehr bezahlen, als eine alleinerziehende Mutter mit Kind/ern im Stande wäre.

Die Tatsache, dass die Stadtpolitik hier nicht einschreitet und statt für bezahlbaren Wohnraum für alle zu sorgen, die Verteuerung unterstützt, lässt offen, inwieweit sie ernsthaft an ihren Einwohner_innen interessiert ist. Am Beispiel Wohnraumsituation spiegelt sich beispielhaft die alltägliche Unvereinbarkeit von sozialem Leben und Wohnen sowie kapitalistischem Normalbetrieb wider.

Wir zeigen uns deshalb mit allen Menschen solidarisch, die durch unsere Lebensweise in noch schwierigere Wohn- und Lebensverhältnisse geraten und erklären uns bereit gemeinsam und solidarisch gegen die Ursachen dieser Ungerechtigkeiten anzukämpfen.

Die Stadt gehört allen!

Selbstorganisierte Zentren und Wohnformen solidarisch verteidigen!

Doch nicht nur bezahlbarer Wohnraum wird immer knapper. Auch Plätzen und Häusern an denen wir spontan zusammenkommen, Pläne schmieden, diskutieren, träumen oder auch unkommerziell feiern können geht es an den Kragen. Auch hier wird Gewinnmaximierung vor menschliche Bedürfnisse gestellt. Dies wirkt sich beispielsweise durch Alkohol- oder Aufenthaltsverbote in Innenstädten oder die drohende Räumungen selbstverwalteter Projekte aus.

An der Pädagogischen Hochschule Freiburg betrifft dies konkret das Selbstverwaltete Studierendenhaus KuCa, das in den nächsten Jahren abgerissen werden soll um Platz für „gewinnbringendere“ Projekte zu bieten. Und auch in anderen Städten ist Ähnliches zu beobachten: In Frankfurt ist das soziokulturelle Zentrum IvI [Institut für vergleichende Irrelevanz] und in Mainz das Haus Mainusch akut räumungsbedroht.

Neben selbstverwalteten, unkommerziellen Zentren, sind auch alternative Wohnformen bedroht. So sind viele Wagenbewohner_innen in Freiburg und anderswo ständig auf der Suche nach einem geeigneten Stellplatz, wo sie, von ordnungspolitischer und polizeilicher Seite immer wieder mit Schikanen und Räumungen bzw. deren Androhung konfrontiert sind.

Bezahlbarer Wohnraum ist die halbe Miete!

Auf die Barrikaden für KuCa, IvI und Haus Mainusch!

Die Stadt gehört Allen!
Kapitalismus abschaffen!

Quelle: