Freiburg – neoliberal und überwacht

Freiburg bekommt schwarze Sheriffs. Eine Mehrheit aus CDU, SPD, freien Wählern und FDP segnete am 25.3. das Konzept der Stadtverwaltung ab. 25-30 Sheriffs (entspricht 18 Vollzeitstellen), die Platzverweise aussprechen, Dinge beschlagnahmen und Identitätskontrollen durchführen können und dabei mit Pfefferspray ausgestattet sind, werden die Freiheit in Freiburg weiter einschränken. An Wochenenden und  vor Feiertagen werden allein am Augustinerplatz 10 Sheriffs im Einsatz sein. Bereits um 17 Uhr beginnt ihr Dienst gegen die Freiheit. Nachtruhe ab 17 Uhr? Instrumente beschlagnahmen sollen sie auch schon zu dieser Uhrzeit.

Was ist eine Stadt?
Was zeichnet eine Stadt aus? Eine Frage, die sich die KOD BefürworterInnen wohl nicht stellen. In einer Stadt sollte Raum dafür sein, dass verschiedene Menschen, verschiedene Interessen, verschiedene kulturelle Einflüsse sich begegnen können.
In der neoliberalen Stadt Freiburg scheint allerdings nur noch Platz für das gepflegte Getränk und das ebenso gepflegte Gespräch in der überteuerten Vinothek  zu sein. Wer sich das nicht leisten kann, wer auch mal draußen ein Bier trinken möchte oder wer gar mal zur Gitarre greifen will, der hat in der Innenstadt nichts verloren, so das Signal des KOD. So werden ärmere Menschen erst durch den Mietwahnsinn an den Rand oder ganz aus der Stadt verdrängt, dann sorgt der überteuerte Nahverkehr ohne Sozialticket dafür, dass der Weg in die Stadt immer schwieriger wird und wenn mensch dann doch die Dreistigkeit besitzt, sich in der Nachbarschaft des reicheren Bürgertums treffen zu wollen, stellen die schwarzen Sheriffs, die sich ironischerweise wohl eher aus Mitgliedern der unteren Klassen zusammensezten werden, klar: Ihr seid hier unerwünscht! Mit 1 Million Euro pro Jahr gibt Freiburg für den KOD mehr Geld aus als für die gesamte Schulsozialarbeit. Erwünscht ist nur das brave Shoppen in teuren Läden. Kameras und KOD kontrollieren, dass auch ja niemand von diesem Weg abweicht. Fast zwangsläufig wird diese Linie an anderen Plätzen zu massiven Problemen führen. Wir überlegen, die Stadt-für-alle-Nachrichten, in ‚Meldungen aus dem dem Dorf‘ umzubenennen

Es gibt auch Initiative die mittels Bürgerbegehren dem Spuk ein Ende setzten will!