Mietpolitische Aktivist*innen führten heute in Freiburg eine symbolische Enteignungsaktion bei Deutschlands größtem Immobilienkonzern durch. Sie rufen zudem zur Beteiligung am europaweiten „Housing Action Day“ am 28. März auf.
Am 10. März zogen einige mietpolitische Aktivist*innen vor das Büro der VONOVIA in der Haslacherstraße in Freiburg-Haslach. Sie verlasen eine Erklärung des fiktionalen revolutionären Mieterrates der Stadt Freiburg, in dem die Enteignung des Immobilienkonzerns erklärt wurde und brachten eine entsprechende Urkunde am Gebäude an. Die Aktion wurde auf einem Videoclip festgehalten (Link zum Video: https://youtu.be/mn_8JiL85mc).
Laut der verlesenen Erklärung gehen die Wohnungen des Konzerns mit sofortiger Wirkung in das Eigentum der Mieterräte der jeweiligen Kommune über. Vorstand und Aufsichtsrat sind fristlos entlassen, die Mieten werden abgesenkt und aus den Reihen der Mieter, sowie der Beschäftigten wird ein neuer Mieter- und Arbeiterrat gebildet. Dieser wählt die neue Geschäftsführung und kontrolliert diese auf demokratischem Wege. Mit einer Umbennenung in „Menschlich wohnen und leben“ solle auch nach Außen das Ende der Profit-Orientierung kenntlich gemacht werden.
„Mit dieser symbolischen Enteignungsaktion wollen wir nochmals VONOVIA als größten deutschen Immobilienkonzern in den Fokus rücken“, so Ella Bauer vom Recht auf Stadt Netzwerk. Sie erklärt weiter: „Das Geschäftsmodell des börsennotierten Konzerns basiert auf der Erzielung höchstmöglicher Profite auf Kosten der MieterInnen. Die Folgen: Massive bauliche Mängel in den Häusern, Betrug durch falsche Nebenkostenabrechungen und Mietsteigerungen aufgrund energetischer Sanierungen.“
Die Aktion in Freiburg war eingebunden in einen deutschlandweiten Aktionstag unter dem Motto #Enteignung ist die halbe Miete! Vonovia, Deutsche Wohnen, Akelius und Co. raus aus unseren Städten!“. Ähnliche Aktionen fanden u. a. in Berlin, Hamburg, Hannover, Frankfurt und Stuttgart statt. Am 28. März wird dann zum europaweiten Housing Action Day aufgerufen. Auch in Freiburg wird es im Stadtteil Weingarten zu einem Protestspaziergang kommen. Das Recht auf Stadt Netzwerk ruft alle Freiburger Mieter*innen zur regen Beteiligung auf.
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