Stadt-für-Alle-Nachrichten (Rückblick 15. April bis 15. Mai 2021)

Stadt-für-Alle-Nachrichten (Rückblick 15. April bis 15. Mai 2021)Nun sind sie wieder da, die „Stadt für Alle“ Nachrichten aus Freiburg und der Welt. Wer nicht lesen will, kann sie hier bei RDL nachhören.

[FR] UNTERKUNFTSGEBÜHREN VERFASSUNGSWIDRIG?
Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat die Unterkunftsgebühren für Geflüchtete in Bayern für unwirksam und verfassungswidrig erklärt. 355,14 € werden in Bayern von Flüchtlingen für ein Einzelzimmer verlangt. Der VGH spricht von Mietwucher. In Freiburg wird für ein Einzelzimmer im Wohnheim für Geflüchtete, aber auch für Obdachlose, 515,00 € verlangt, mit „Privilegierung“, also einer Gebührenminderung um 40 % für Personen mit eigenem Einkommen, immer noch 309 €. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat die Hoffnung ausgedrückt, dass es zukünftig eine Festsetzung der Gebühren gibt, die sich ausschließlich am niedrigen Standard der Unterkünfte orientiert und deren Höhe, in Anbetracht der tatsächlichen Kosten lediglich symbolisch sein sollte. Höchste Zeit, auch in Freiburg die viel zu hohen Gebühren fürs schlechte „Wohnen“ drastisch zu reduzieren. Weiterlesen

Mietendeckel gekippt – Selbstorganisation statt auf „die Politik“ hoffen

Mietendeckel gekippt – Selbstorganisation statt auf „die Politik“ hoffenDer 2. Senat des Bundesverfassungsgerichts hat den Berliner Mietendeckel gekippt. Das Land Berlin sei für eine solche Maßnahme nicht zuständig. Für die Berliner Mieter*innen ist das erst einmal eine Katastrophe. Bundesweit sollte das aber der immer noch eher schwachen Mieter*innenbewegung einen Aufschwung in die richtige Richtung geben, weg von der Hoffnung, dass Parteien Abhilfe für unsere Probleme schaffen können, hin zur Überzeugung, dass wir es selbst in die Hand nehmen müssen.

Urteil wird zu Verdrängung führen
Besonders schlimm an der Gerichtsentscheidung ist, dass sie den Berliner Mietendeckel auch rückwirkend für ungültig erklärt hat, womit für Tausende Berliner Mieter*innen mit einem Schlag, inmitten der Coronakrise, sehr hohe Mietnachzahlungen drohen. Einige werden wohl in der Folge ihre Wohnung verlieren und aus ihrem gewohnten Umfeld verdrängt werden.
Die Neuvermietungsmieten in Berlin könnten teilweise doppelt so hoch sein wie aktuell mit Mietpreisdeckel, was wiederum den Mietspiegel und damit mittelfristig die Mieten für den überwiegenden Teil der Mieter*innen nach oben treiben wird. Der Wohnungsmarkt wird mit aller Brutalität für die einzelnen Mieter*innen seine ganze Ekelhaftigkeit zeigen. Weiterlesen

Stadt-für-Alle-Nachrichten (Rückblick 15. März bis 15. April 2021)

Stadt-für-Alle-Nachrichten (Rückblick 15. März bis 15. April 2021)Nun sind sie wieder da, die „Stadt für Alle“ Nachrichten aus Freiburg und der Welt. Wer nicht lesen will, kann sie hier bei RDL nachhören.

[FR] VORGETÄUSCHTER EIGENBEDARF DURCH SAUER UND CO?
Die Wiehre Bahnhof GbR u.a. aus Sauer und Uwe Kleiner von der Südwestdeutschen Bauunion klagt gegen einen Mieter einer Wohnung am Wiehrebahnhof auf Eigenbedarf und will die Zwangsräumung durchsetzen. Offenbar sollen in anderen Städten lebende Kinder für die Eigenbedarfskündigung herhalten, obwohl es äußerst fragwürdig ist, ob diese tatsächlich in die Wohnung nach Freiburg ziehen wollen. Gefühle seien fehl am Platz, so der Anwalt der GbR. Der Prozess vor dem Landgericht wurde vertagt.

[FR] PROTEST GEGEN ZWANGSRÄUMUNG Weiterlesen

22.04. | Online-Talk: Mieter:innen-Gewerkschaften. Ein zukunftsfähiges Organisationsmodell für die Mieter:innenbewegung?

22.04. | Online-Talk: Mieter:innen-Gewerkschaften. Ein zukunftsfähiges Organisationsmodell für die Mieter:innenbewegung?*Achtung* Die Veranstaltung sollte ursprünglich am 15. April stattfinden. Aufgrund des aktuellen – für die Mieter:innenbewegung skandalösen – Urteils des Bundesverfassungsgerichtes zum Berliner Mietendeckel wurde die Veranstaltung auf den 22. April verschoben. Berliner Gruppen und Initiativen rufen Heute (15. April) zu einer wütenden Demonstration um 18 Uhr auf dem Hermannplatz in Berlin auf! Es zeigt sich wieder einmal auf Parteien, Parlamente & Gerichte ist kein Verlass – nur eine starke, unabhängige und bundesweite Mieter:innenbewegung wird genug Druck für nachhaltige Veränderungen erzeugen können!

Online-Talkrunde mit den Initiativen für eine Mieter:innen-Gewerkschaft in Berlin & Frankfurt

Link zum Nachhören: https://www.youtube.com/watch?v=qQtWA52qntA

Die Problemlagen für Mieter:innen sind in fast allen größeren deutschen Städten dieselben: Stetig steigende Mieten, Verdrängung armer Bewohner:innen aus ihren angestammten Quartieren, Luxussanierungen oder fehlende Instandhaltung bestehender Gebäude, usw.

In vielen Städten wehren sich Mieter:innen in Mietervereinen, selbstorganisierten Mieter-Initiativen oder Recht auf Stadt Gruppen gegen den sogenannten „Mietenwahnsinn“. Doch stoßen diese Initiativen immer wieder an ihre juristischen, politischen und personellen Grenzen.
Ein Ausweg versprechen die Initiativen für eine Mieter:innen-Gewerkschaft. So schreibt die Berliner Initiative: Weiterlesen

Abriss im Metzgergrün: Kein Kommunikationsproblem – sondern Gentrifizierung

Abriss im Metzgergrün: Kein Kommunikationsproblem - sondern GentrifizierungAls „Kommunikationsproblem“ wurde das rabiate Vorgehen und die Baumfällungen der Freiburger Stadtbau bei der Vorbereitung des 1. Bauabschnittes im Metzgergrün im Stühlinger bezeichnet. Das ist einerseits völlig falsch, das Projekt wäre auch mit besserer Kommunikation scheiße. Anderseits trifft das Argument zu, aber nicht in dem Sinne wie es vorgebracht wird. Wäre „besser“ kommuniziert worden, wäre die berechtigte Kritik am Projekt, das wieder einmal zu Lasten der ärmeren Bevölkerung geht, gar nicht mehr gehört worden.

Mehr „bezahlbarer“ Wohnraum? – Nein!

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