Wenn eins im Freiburger Sommerloch Thema war, dann die Neugestaltung des Platzes des alten Synagoge. Zurecht steht der Platz in der Kritik, es wurde sowohl lokal als auch überregional darüber berichtet.1 Besonders der Gedenkbrunnen, der an die in der Reichpogromnacht am 9.11.1938 zerstörte Synagoge erinnern soll, war hierbei Stein des Anstoßes: Die Zweckentfremdung als Plantschbecken, die Ästhetisierung der Erinnerung an den Holocaust und fehlende Informationstafeln waren nur einige der Kritikpunkte, die an dem Bauwerk geäußert wurden. Weiterlesen
Okt. 01 2017
Fehlerhafte Mieterhöhungen, Mieterhöhung an sich ist der Fehler!
Die Freiburger Stadtbau (FSB) hat pünktlich zu den Sommerferien mal wieder ihre jährliche Preistreiberei gestartet und erhöhte in 1800 Wohnungen die Mieten um bis zu 15 Prozent. Die FSB erhöht routinemäßig bei allen Wohnungen das, was rechtlich erlaubt ist, um Marktmieten erheben zu können.
Fehlerhafte Mieterhöhungen
Doch dank aufmerksamen Mieter*innen und der Bürger*innen-Initative „Wohnen ist Menschenrecht“ (WiM) geht das diese Jahr nicht so reibungslos vonstatten, wie sich die FSB das wohl vorgestellt hat. „Wir haben einen Fehler gemacht“, so räumte die FSB ein, dass sie sich nicht an geltendes Recht gehalten hat. Bei 327 Wohnungen ist die Mieterhöhung rechtswidrig, weiter 700 Wohnungen werden noch überprüft. Weiterlesen
Sep. 17 2017
STADT-FÜR-ALLE-NACHRICHTEN (07 2017/09 2017)
Nun sind sie wieder da, die „Stadt für Alle“ Nachrichten aus Freiburg und der Welt. Wer nicht lesen will, kann sie hier bei RDL nachhören.
KAUM SOZIALWOHNUNGEN, MEHR WOHNUNGSLOSE IN BAWÜ
Der Paritätische Verband spricht von 22.800 ordnungsrechtlich untergebrachten wohnungslosen Personen in Baden-Württemberg. „Die aktuelle Wohnungsnot ist nicht vom Himmel gefallen. Gegen Wohnungsnot und Wohnungslosigkeit helfen nur Wohnungen! Der soziale Mietwohnungsbau wurde in Baden- Württemberg über Jahre hinweg vernachlässigt.“ Der aktuelle Bedarf liegt bei einer halben Million Sozialwohnungen, vorhanden sind nur 57.000, Tendenz fallend. In Freiburg wird von 800 Obdachlosen ausgegangen. Weiterlesen
Aug. 01 2017
Wohnen statt Gebühren!
Ausgerechnet bei denjenigen, die in Freiburg die größten Schwierigkeiten haben, ein Dach über dem Kopf zu finden, kassiert die Stadt verstärkt ab. Die Rede ist von Wohnungslosen und Geflüchteten, die in städtischen Unterkünften leben. Die Stadt hat die Gebühren für deren Unterbringung zum 1. Januar 2017 einfach verdoppelt. Hintergrund: Einen prozentualen Anteil der Kosten erstattet der Bund den Kommunen zurück, und je höher die Kosten angesetzt werden, desto höher wird der Betrag, den der Bund überweist. Für die Mehrheit der BewohnerInnen der Unterkünfte macht dieses Zahlenspiel keinen Unterschied, da ihr Schlafplatz aus Sozialleistungen finanziert wird. Aber die Stadt ging einfach über diejenigen hinweg, die eine Erwerbsarbeit haben und genug verdienen, um die Unterkunftsgebühren selbst bezahlen müssen. Für sie war die erhöhte Rechnung ein Schock. Leute, die den ganzen Tag putzen und dann gerade so viel herausbekommen, dass es zum Leben für sich und ihre Familie reicht, können sich keine verdoppelte Miete leisten – und das teils in abbruchreifen Häusern. Ein Jahr untragbarer Gebührenberechnung auf dem Rücken der Betroffenen wurde zugunsten der Stadtkasse bewusst in Kauf genommen. Denn es war von Beginn an klar, dass die Neuregelung verfehlt war: Eine weitere Überarbeitung war gleich eingeplant.
Versuche der Verbesserung
Grundzüge dieser zweiten Gebühren- Neuordnung wurden im Juli im Gemeinderat beschlossen. Nun soll die Gebührenberechnung differenziert werden: zwischen „Gemeinschaftsunterkünften“ und Einzelwohnungen, nach „SelbstverdienerInnen“ und BezieherInnen von Sozialleistungen, und auch nach Wohnungslosen und Flüchtlingen. Einige Härten werden damit abgemildert werden, aber es werden Widersprüche bleiben, die schlicht aus der Logik dieser Form der speziellen Unterbringung kategorisierter Bevölkerungsgruppen unter ökonomischen Vorzeichen („fiskalische Interessen der Stadt“, Menschen zur Erwerbsarbeit motivieren) rühren. So gilt es im Wohnheim als Grund für einen Aufschlag, wenn eine Familie Bad oder Küche alleine nutzen kann. D.h. was in normalen Wohnungen Standard ist, gilt hier als besonderer Luxus. Nur weil dieser selten ist, haben sich Wohnheimplätze im Vergleich zu Wohnungen mit der letzten Gebührenerhöhung weniger stark verteuert. Wenn also zukünftig Gebühren für Wohnungen per Quadratmeter berechnet werden, Wohnheimplätze aber beim gleichen Pro-Kopf-Preis bleiben, werden die einen zwar von unbezahlbaren Mieten entlastet, die anderen aber dafür benachteiligt, dass sie noch immer in der Massenunterbringung stecken. Ferner müssen Flüchtlinge pro Kopf mehr bezahlen als Wohnungslose, da der Neubau vieler Flüchtlingsunterkünfte auf sie umgelegt wird. Andererseits werden für selbstzahlende Flüchtlinge drei Jahre lang die Gebühren ermäßigt, für selbstzahlende Wohnungslose dagegen nur ein Jahr lang, da sie es nach Meinung der Stadt weniger schwer haben auf dem Wohnungsmarkt. Das ist natürlich genauso Quatsch wie die Befristung überhaupt. Denn wer würde sich nicht wünschen, aus dem Wohnheim endlich in eine normale Wohnung ziehen zu können? Doch das scheitert nicht am Willen, sondern am Mangel an bezahlbarem Wohnraum in Freiburg. Derlei Absurditäten werden aber durch noch so gut gemeinte Regelungen nicht abzuschaffen sein, solange Menschen in Lagern leben müssen, weil Armut und staatliche Bürokratie sie dazu zwingen.
Lager und die damit verbundene Bürokratie schließen – Sozialer Wohnungsbau für Alle.
Aug. 01 2017
STADT-FÜR-ALLE-NACHRICHTEN (06 2017/07 2017)
Nun sind sie wieder da, die „Stadt für Alle“ Nachrichten aus Freiburg und der Welt. Wer nicht lesen will, kann sie hier bei RDL nachhören
[FR] REAKTIONÄRE GEGEN DEN KYOSK
Der Kyosk, der mittlerweile Interym heißt, im Freiburger Quartier Im Grün scheint auf der persönlichen Abschussliste einiger AnwohnerInnen zu stehen. Freie Wähler und auch die Grünen, allen voran Gerhard Frey, wollen sich offenbar zum Anwalt dieser kleinen lauten Minderheit machen. Obwohl selbst das Bürgerforum Sedanquartier den Kurs gegen den Kyosk nicht mitträgt, scheint die Zukunft des unkommerziellen Stadtteiltreffs derzeit massiv bedroht zu sein. Die kleine Minderheit verkauft ihren Hass auf alles Alternative als Allgemeininteresse und bedient sich dabei munter Falschbehauptungen. Weder gab es einen direkten Zusammenhang zwischen Kyosk und einer nächtlichen Demo, noch werden im Kyosk noch Spraydosen verkauft. Ganz zu schweigen davon, dass von vielen kommerziellen Betrieben deutlich mehr Lärm ausgeht als vom Stadtteiltreff. Wir sagen auf jeden Fall: Kyosk / Interym bleibt. Weiterlesen