FSB zieht ihre zweite Sozialbilanz

Wir dokumentieren hier einen Leserbrief zum Sozialbericht der Freiburger Stadtbau (FSB), vom aktuellen Mieterbeirats – Vorsitzenden Volker Hug.
Dieser Leserbrief wurde bis jetzt nicht in der Badischen-Zeitung abgedruckt… siehe auch  FSB ZIEHT BILANZ

Vielen Dank für den interessanten Artikel, in welchem zu lesen war, was die  Freiburger Stadtbau im Jahr 2012 alles an sozialem Engagement geleistet hat; und was dies alles gekostet hat! „Super!?-Respekt!?“. Dass 95% der Wohnungen  in der Miethöhe für „LeistungsbezieherInnen“ angemessen mag richtig sein!  
Richtig ist aber auch, dass fast alle Wohneinheiten der FSB in Weingarten  (Abschläge laut Mietspiegel 2013/2014 per se: -13%), Haslach, Stühlinger und  Brühl (-3%) liegen. Die meisten Wohnungen dort wurden in den 50er und 70er  gebaut (2013 + o%, vorher -5%), etliche Wohnungen haben keine Zentralheizung  (-9%) um nur einige Beispiele zu nennen. Ist es wirklich fair hervorzuheben,  dass die Wohnungen ca. 20% unter dem Mietspiegel liegen, wenn die Wohnungen  in Stadtteilen sind, wo es Abzüge gibt, bzw. wenn sie einen alten Standard  haben und es auch dafür laut Mietspiegel entsprechende Abzüge gibt!? Wäre es  fair zu schreiben, wie es Herr Geschäftsführer Klausmann beim Sozialbericht  tut, das beispielsweise eine Automarke unter dem Durchschnitt von Automarken  liegt, auch wenn diese z.B. keine Servolenkung haben, kein ABS, keine  Zentralverriegelung, keine Klimaanlage??? Nein natürlich ist das nicht fair!
Das ist Äpfel mit Birnen vergleichen. Aber die FSB tut dies.
Des weiteren verwundert es schon, wenn Modernisierungsmaßnahmen als  „soziales Engagement“ verkauft werden (1.000.000 Euro),  ebenso wie die  Tatsache, dass die FSB sich bei Neuvermietungen an den Mietspiegel hält.
Vielleicht wird im nächsten Sozialbericht stehen, dass die über 100  Beschäftigten bei der FSB „sogar“ nach Tarifvertrag bezahlt werden!? Oder  dass die Freiburger Stadtbau seit Jahren einen Betriebsrat hat, welcher die  FSB Geld kostet? Oder dass es einen Mieterbeirat gibt, welcher die FSB Geld  kostet! Oder als letztes Beispiel, die Kosten für die FSB bei der Mitarbeit  im Sanierungsbeirat-West! Der Kreativität eines Sozialberichts der FSB sind  hier, nach den letzten zwei, keine Grenzen mehr gesetzt! Ich dachte das es  nach dem Sozialbericht von 2011 reichen würde, in welchem u.a. präsentiert  wurde das die FSB z.B. ein Kunstdepot gebaut hat oder vier Mieterbüros  bezahlt und dies ja schon nach der FSB „soziales Engagement“ war. Ich finde  Mieterbüros sind Kernaufgaben und kein soziales Engagement. Das Kunstdepot  wurde im Auftrag der Stadt Freiburg gebaut, also sollte sich die FSB damit  nicht schmücken.
Leider konnte ich keinem der zwei Sozialberichte entnehmen, wie die FSB mit  den sozialen Akteuren (aktiv?, vertrauensvoll?, verlässlich?) in den  Quartieren, den Bürgervereinen und dem Mieterbeirat zusammenarbeiten hat?! Zufall das da nichts zu lesen war oder gab es da keine Zusammenarbeit?
Bitte liebe FSB spart das Geld für die Sozialberichte; nehmt das Geld und  fragt in den Stadtteilen was mit den Geldern der Sozialberichte sinnvolleres  gemacht werden könnte!
Vielen Dank und mit freundlichen
Volker Hug