STADT-FÜR-ALLE-NACHRICHTEN (07/09 – 2012

KEIN WOHNBERECHTIGUNGSSCHEIN FÜR FLÜCHTLINGE
Trotz der immer wieder verkündeten Ab­sichtserklärungen, Flüchtlinge dezentral in normalen Wohnungen unterbringen zu wollen, hat die Stadt Freiburg Berufung gegen ein Urteil eingelegt, das gerade dieses ermöglichen würde. Eine Frau hat sich erfolgreich einen Wohnberechti­gungsschein erstritten, von dem Flücht­linge strukturell ausgeschlossen waren. Dieser ist Voraussetzen um eine Sozial­wohnung beziehen zu können. (rdl.de)

MANGEL AN SOZIALWOHNUNGEN IN BAWÜ
Laut einer aktuellen Studie des Pestel-­Instituts fehlen in Baden-Württemberg 436.000 Sozialwohnungen. So gebe es aktuell lediglich 65.000 Sozialwohnun­gen, demgegenüber ein Bedarf von 500.000 Wohnungen steht.

LETZTER MIETER IN DER JoSeBa
Der Straßenzug mit 100 Wohnungen für ‚KleinrentnerInnen‘ in der Johann­Sebastian-Bachstr. (Herdern) die im Frühjahr 2011 besetzt wurde, ist nun ab­gerissen. Nur ein einziges Haus steht noch, dort wehrt sich ein Mieter bis jetzt erfolgreich gegen seinen Rausschmiss aus der Wohnung und die verfehlte Woh­nungspolitik der Stadt und Stadtbau. In der JoSeBa entstehen nun (Eigentums-) Wohnungen, die nicht mehr von Men­schen mit geringen Einkommen bezahlt werden können. (rdl.de)

MIETSPIEGEL WIRD ERSTELLT
Aktuell wird ein neuer Mietspiegel für 2013/14 erstellt, der im Dezember oder Januar im Gemeinderat verabschiedet wird. Es ist wieder abzuwarten, welche Mieterhöhungs- und Klagewellen dieser Miet(erhöhungs)spiegel zur Folge haben wird. (RaS)

TAFEL HAT IMMER MEHR ZULAUF
Die Armut nimmt immer mehr zu. Die Freiburger Tafel hat dieses Jahr bereits 238 „Neu-Kunden“. So versucht die Armenspeisung immer mehr die Lücke zu schließen, die die in Folge von neolibera­ler Politik entstandene Ausdünnung des Sozialnetzes hinterlassen hat. (BZ)

ES IST HERBST,
ES IST WOHNUNGSNOTSTAND
Wie jedes Jahr ist nun auch dieses Jahr wieder „überraschend“ zum Beginn des Wintersemesters in Freiburg der Wohnungsnotstand ausgebrochen und viele Studierende suchen verzweifelt nach ei­ner Wohnung. Ob da die alljährliche Plakatkampagne der Stadt und des Studen­tenwerks reicht? Aber es wird Abhilfe geleistet mit Notunterkünften – und ei­nem privaten Luxusstudentenwohnheim in der Tullastraße für knapp 20€/qm! (RaS)

DAS GESCHÄFT MIT DEN SOZIALMIETERINNEN
Das Geschäft mit den einkommens­schwachsten Teilen der Freiburger Be­völkerung bleibt höchst profitabel. So steigert die FSB ihre Nettoprofit auf über 3.3 Mio € anstatt Mieten stabil zu halten und nötige Instandsetzungen durchzufüh­ren. (rdl.de)

LÜGEN MIT ZAHLEN
„Die Höhe der Miete, meist im Mittel­punkt der politischen Diskussion, spielt indes kaum eine Rolle“, zu dieser Aussa­ge kommt Hr. Mauch in der BZ und bezieht sich dabei auf eine Studie der Stadtbau (FSB). „Lediglich 4 Prozent gaben an, dass sie sich eine niedrigere Miete wünschen würden“, so die FSB in ihrer Pressemitteilung. Spannend hierbei: Die Frage ob die Mieten zu hoch seien, wurde gar nicht abgefragt! Und trotzdem haben sich MieterInnen ungefragt über die Miethöhe in der Umfrage beschwert. ­