600 € pro Monat für ein Zimmer im Flüchtlingslager. So viel will die Stadt Freiburg künftig von Geflüchteten verlangen. Würde es sich um Miete handeln, wäre es ganz klar Mietwucher. Die Stadt deklariert es allerdings als Gebühren. Am 24. Oktober wird der Gemeinderat die geplante Erhöhung von zuvor 515 € für ein Einzelzimmer absegnen. Und das wird nicht nur Flüchtlingslager, sondern auch die Unterkünfte für Obdachlose betreffen. Hintergrund für die horrende Höhe der „Gebühr“ ist, dass das Land den Kommunen für die vorläufige Unterbringung von Flüchtlingen einen prozentualen Anteil der Kosten erstattet, und je höher die Kosten angesetzt werden, desto höher wird der Betrag, den das Land überweist. Ebenso verhält es sich mit dem Geld vom Bund im Rahmen des Transferleistungsbezugs. Für die Mehrheit der BewohnerInnen der Unterkünfte macht dieses Zahlenspiel keinen Unterschied, da ihr Schlafplatz aus Sozialleistungen finanziert wird. Es gibt allerdings auch einige Menschen, die mit ihrer Erwerbsarbeit genug verdienen, um die Unterkunftsgebühren selbst bezahlen zu müssen. Um diese Menschen nicht all zu hoch zu belasten und so wieder in den Sozialleistungsbezug zu drängen, soll diese Gruppe nicht die komplette Höhe der „Gebühren“ zahlen. Obwohl die Menschen meist ziemlich unterprivilegiert sind, spricht die Stadt hier von einer Privilegierung. Statt wie bisher 40 Prozent, soll die Reduktion nun 48,5 % betragen, um diese Gruppe durch die erwähnte Gebührenerhöhung nicht noch stärker als bisher schon zu belasten. Allerdings muss die „Privilegierung“ erst einmal beantragt werden. Und es ist keinesfalls so, dass die Kosten mit der Reduzierung niedrig wären. Ein Einzelzimmer in einer Gemeinschaftsunterkunft kostet auch „privilegiert“ noch 309 €. Selbst ein Platz im Mehrbettzimmer im Flüchtlingslager kostet 420 €, bzw. mit Reduzierung 216 €. Weiterlesen
Okt. 07 2023
Mietwucher in Flüchtlingslagern?
Okt. 07 2023
STADT-FÜR-ALLE-NACHRICHTEN
Nun sind sie wieder da, die „Stadt für Alle“ Nachrichten aus Freiburg und der Welt. Wer nicht lesen will, kann sie hier bei RDL nachhören.
- [FR] KLIMAPOLITISCHE FORDERUNGEN FÜR DIE KOMMUNALWAHL
- [FR] WALDRODUNG FÜR DIETENBACH
- [FR] KLAGE GEGEN MUSIKBOXENVERBOT
- [FR] ALLGEMEINVERFÜGUNG GEGEN DAS „CORNERN“
- [FR] STEIGENDE SCHWIMMBADPREISE
- [FR] VERDRÄNGUNG IN ZINKLERN
Okt. 07 2023
Weingarten braucht soziale Infrastruktur und keine Nachverdichtung mit Eigentumswohnungen
Die Freiburger Stadtbau will in Weingarten bauen. Der Siegerentwurf für zwei im Grundriss ziemlich ähnliche Grundstücke in einem Straßendreieck am Auggener Weg und in der Sulzburger Straße sieht zwei baugleiche achtstöckige Hochhäuser vor. Bei einer Informationsveranstaltung des Stadtplanungsamtes sorgten die Pläne für großen Unmut bei den Anwesenden, der sich aus der generellen Benachteiligung des Stadtteils speiste. Die Unmutsäußerungen waren sehr verständlich, allerdings ließen sie wichtige Fragen rund um die Baupläne außen vor.
Okt. 07 2023
Stadt-Für-Alle Nachrichten für August/ September 23
Nun sind sie wieder da, die „Stadt für Alle“ Nachrichten aus Freiburg und der Welt. Wer nicht lesen will, kann sie hier bei RDL nachhören.
- [FR] WENIG BEZAHLBARER WOHNRAUM AM GANTER-AREAL
- [FR] BAUPLÄNE IN LANDWASSER
- [FR] PREISE BEI WOHNUNGSVERKÄUFEN SINKEN
- [FR] VIEL GELD FÜR AUTOGARAGEN
- [FR] RECHTSWIDRIGES GEHWEGPARKEN
- ALTERSARMUT
- [FR] TOILETTEN AM KIRCHPLATZ LÄNGER OFFEN
- SOZIALE KÄLTE GEGEN OBDACHLOSE
Juli 06 2023
Housing lost statt housing first – Unfähigkeit oder Arbeitsverweigerung bei der Freiburger Stadtbau?
Ist es Unfähigkeit oder Arbeitsverweigerung bei der Freiburger Stadtbau, dass sie die 2017 angedachten 200 Kleinstwohnungen für obdachlose Menschen bis heute nicht gebaut hat?
Am 27. 09. 2017 wurde die Schaffung von Kleinstwohnungen für wohnungslose Menschen in einem Interfraktioneller Antrag gefordert. 2018 beauftragte dann der Gemeinderat die Stadtverwaltung, „weitergehende Konzepte zur Wohnversorgung von Menschen mit besonderen Bedarfslagen zu prüfen und hierzu dem Gemeinderat Entscheidungsvorschläge zu unterbreiten“
Und seitdem wird geprüft und verschleppt. Das offenbart z. B. eine Vorlage der Stadtverwaltung aus dem Jahr 2020, in der es möglichst unkonkret heißt: „Das Thema Kleinstwohnungen wird im Rahmen aktueller Planungen jeweils berücksichtigt. Genaue Festlegungen gibt es allerdings noch nicht. Somit kann derzeit noch keine Aussage darüber getroffen werden, inwieweit das Ziel von 200 Kleinstwohnungen im genannten Zeitrahmen erreicht werden kann.“