Symbolisch Antiziganismus anerkennen, aber den konkreten Fall ignorieren: So erklärt der aktuelle Roma/Sinti-Diskriminierungsbericht, herausgegeben vom Freiburger Romabüro in Kooperation mit dem Freiburger Sintiverein, den Umgang mit der Diskriminierung der Minderheit.
Auf Bundesebene habe sich einiges verbessert, z. B. mit der Einrichtung der Melde- und Informationsstelle Antiziganismus MIA.
Die Stadtpolitik und -verwaltung benenne auf Veranstaltungen zwar einen ansteigenden Antiziganismus, ignoriere und delegitimiere aber die Berichte der hundertfach erlebten und selbst aufgezeichneten Diskriminierungsfälle von Bürgern ihrer Stadt. Weiterlesen
Aug. 01 2024
Roma/Sinti Diskriminierungsbericht Freiburg
Juli 31 2024
Stadt-für-Alle-Nachrichten (Rückblick 15. Juni bis 15. Juli 2024)
Nun sind sie wieder da, die „Stadt für Alle“ Nachrichten aus Freiburg und der Welt. Wer nicht lesen will, kann sie hier bei RDL nachhören.
[FR] KEINE REKOMMUNALISIERUNG VON VONOVIA-HÄUSERN
Der Gemeinderat hat die Chance, einen größeren Wohnungsbestand des umstrittenen Immobilienkonzerns Vonovia zu rekommunalisieren, verstreichen lassen. Das wäre aufgrund der auslaufenden Erbpacht möglich gewesen. Es handelte sich um rund 25 Häuser der GAGFAH, die jetzt zur Vonovia gehört, z.B. im Gebiet zwischen Stefan-Meier-Straße und Rennweg. Dem Antrag, den entsprechenden Punkt von der Tagesordnung zu nehmen, um die Voraussetzungen für einen Kauf durch die Stadt zu prüfen, stimmten lediglich Eine Stadt Für Alle, Freie Wähler, Freiburg Lebenswert und eine JUPI-Stimme zu. Die Mehrheit beschloss die Verlängerung der Erbpacht. Grüne, SPD etc. scheinen die wenigen Werkzeuge, die die Stadt zum Bremsen des Mietenwahnsinns besitzt, nicht nutzen zu wollen. Auch die Entscheidung, Grundstücke möglichst nur noch in Erbpacht zu vergeben, um kommunale Steuerungsmöglichkeiten zu behalten, erscheint vor dem Hintergrund, dass der Gemeinderat selbst bei der Vonovia diese Möglichkeiten nicht nutzen will, widersinnig.
[FR] ETWAS MEHR SOZIALWOHNUNGEN? Weiterlesen
Juli 01 2024
Ableismus – Anschlag von Nazis auf ein Wohnheim der Lebenshilfe
Unter dem Motto „Was meint ihr, wenn ihr sagt, ihr seid gegen rechts? “ findet sich bei Radio Dreyeckland ein Kommentar, den wir hier gekürzt und leicht überarbeitet noch einmal abdrucken.
In Mönchengladbach wurde am 27. Mai ein Anschlag auf ein Wohnheim der Lebenshilfe verübt. In dem Heim wohnen Menschen mit Behinderungen. Es war eindeutig ein Anschlag von Nazis. Auf dem Stein, mit dem sie eine Fensterscheibe der Eingangstür einschlugen, stand „Euthanasie ist die Lösung“. Ein klarer Mordaufruf gegen Menschen mit Behinderung. Die NS-Sprache und -ideologie ist eindeutig und die Botschaft auch. Sie richtet sich an alle Menschen mit Behinderungen, ob mit sichtbaren oder unsichtbaren Behinderungen. Sie bedroht alle. Ableismus tötet, heißt ein Statement der Community. Die Meldung dieses Anschlages fand relativ wenig Resonanz in Presse und Medien. Nur die Lebenshilfe in Mönchengladbach rief zu einer Kundgebung auf. Sie ging allerdings bei der Organisation der Kundgebung über die Menschen mit Behinderungen und auch an deren bestehenden Communities hinweg. Es gab deswegen im Vorfeld viel Kritik am Vorgehen der Lebenshilfe von Seiten vieler behinderter Menschen, u.a. von der Gruppe Rollfender Widerstand. Nach dem Motto: „Nichts über uns ohne ohne uns!“ wollten sie einen Redebeitrag halten, durften aber nicht. Weiterlesen
Juni 01 2024
Bürgergeld verfassungsrechtlich zu niedrig
Unter verfassungsrechtlichen Gesichtspunkten ist Hartz IV, das jetzt Bürgergeld heißt, zu niedrig, zu diesem Schluss kommen die Juristinnen Sarah Lincoln von der Gesellschaft für Freiheitsrechte und Ulrike Müller in einem Artikel auf dem Verfassungsblog.
Würden weniger Verfassungsfeinde den politischen und medialen Diskurs bestimmen, müsste es also eigentlich klar sein, dass das Bürgergeld nicht gekürzt, sondern ganz dringend erhöht werden muss.
„Ein […] Bürgergeld muss […] ausreichend sein, um materielle und soziale Ernährungsarmut zu vermeiden. Die aktuellen […] Beträge entsprechen allerdings nicht diesem Anspruch“ schreibt der wissenschaftliche Beirat beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Weiterlesen