Stadt-für-Alle-Nachrichten (Rückblick 15. Feburar bis 15. März 2023)

Stadt-für-Alle-Nachrichten (Rückblick 15. Feburar bis 15. März 2023)Nun sind sie wieder da, die „Stadt für Alle“ Nachrichten aus Freiburg und der Welt. Wer nicht lesen will, kann sie hier bei RDL nachhören.

[FR] SOZIALTICKET
Ab April wird das Sozialticket in Freiburg deutlich teurer werden. Von aktuell 24 € steigt der Preis auf dann 34 €. Der Gemeinderat hatte aufgrund der Einsparungen durch das 9€-Ticket den Preis auf die 24 € abgesenkt, vorher hatte es schon 34 € gekostet. Die Stadtverwaltung wollte den Preis sogar auf 38 € erhöhen. Auf Initiative der Eine-Stadt-Für-Alle-Fraktion bildete sich aber eine Mehrheit von Grünen/ Eine Stadt Für Alle/ SPD-Kulturliste und JUPI, die diese noch stärkere Verteuerung ablehnte. Weiterlesen

Das Problem heißt Lager

Das Problem heißt Lager

(c) https://www.aktionbleiberecht.de/

Im Januar kam es in der Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) Freiburg zu Auseinandersetzungen zwischen Bewohner:innen, bei denen mehrere Personen verletzt wurden. Um die strukturellen Hintergründe verständlich zu machen, drucken wir hier einen Text der Initiative LEA-Watch ab.

In der Badischen Zeitung wurde der Vorfall als „Eskalation ohne Erklärung“ bezeichnet. Auch das Regierungspräsidium (RP) gibt sich ratlos. Erklärt werden die Vorfälle mit der Herkunft der Bewohner, zu wenig Sportangeboten und zu langen Asylverfahren. Dass die Unterbringung in Massenlagern in keiner Reaktion auf die Gewalt grundlegend hinterfragt wird, verwundert nicht. Seit Jahren kritisiert LEA Watch zusammen mit anderen Gruppen immer wieder die strukturelle Ausgrenzung in der LEA. Dass die Hausordnung teilweise grundrechtswidrig ist, hat auch der Verwaltungsgerichtshof Mannheim in einem bisher nicht rechtskräftigen Urteil bestätigt. An der breiten Befürwortung von Massenlagern scheint das nicht zu rütteln. Dabei ist es mehr als offensichtlich, dass die Lebensbedingungen in der LEA Gewalt verursachen und fördern. Das mit Stacheldraht abgesonderte Lager ist Ausdruck einer Unterbringungsform, die auf Isolation und Ausgrenzung ausgelegt ist. Sie sorgt nicht für Sicherheit, sondern hindert die Menschen daran, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Am Eingang werden die Taschen durchsucht, die Bewohner*innen dürfen weder arbeiten noch kochen und auch Kontrollen der nicht abschließbaren Zimmer sind jederzeit möglich.
Dadurch entsteht eine Stimmung, in der Kleinigkeiten für eine Gewalteskalation ausreichen. Konflikte sind bei der Gestaltung von Massenlagern vorprogrammiert. Gerade wenn Geflüchtete von der Flucht traumatisiert sind oder (deswegen) mit Suchtproblematiken kämpfen, ist die LEA mit Sicherheit kein sicherer Ort. Dies ist den Betreibern auch bewusst! Sie wissen, dass sie ein Lager mit vielen Risikofaktoren (Gewalttrigger) für die Menschen geschaffen haben, die jederzeit Auslöser für (tätliche) Auseinandersetzungen werden können, denn sie haben es in Dienstanweisungen, Leistungsverträgen und in Hausordnungen bereits einkalkuliert. Da eine alternative Unterbringung von Geflüchteten jenseits von Massenlagern gar nicht mehr anders gedacht wird, gibt es auch nur eine Reaktion auf die Vorfälle: mehr Polizei, mehr Security, mehr Kontrollen, sprich mehr Gewalt. Und natürlich schnellere Asylverfahren und Abschiebungen, vor allem für Straftäter. Die mediale und politische Reaktion auf Straftaten, die von Ausländern oder Geflüchteten begangen werden, ist so verlogen wie vorhersehbar: Das Problem heißt Ausländer und die Lösung Abschiebung.
Da aber genau diese Interpretation und diese Berichterstattung ein Klima fördern, in dem Geflüchtete unter Generalverdacht gestellt werden, Unterkünfte immer mehr zu Hochsicherheitsknästen umgebaut werden und die „Rückführoffensiven“ auf Hochtouren laufen, darf das nicht stehengelassen werden. Die Geflüchteten werden in den Lagern absichtlich schikaniert, um weitere „Fluchtanreize“ zu vermeiden. Damit wird mit den Lagern eine Abschreckungspolitik verfolgt. Solange sich daran nichts ändert, wird es in der LEA weiter Konflikte geben.
Die einseitige und rassistische Darstellung der Vorfälle in der LEA ist Populismus, kein Journalismus. Es braucht nicht mehr Security und Polizei und auch keine „baulichen Maßnahmen, um Unbefugte am Betreten des Geländes zu hindern“; die einzig sinnvolle Prävention von Gewalt in der LEA ist die Abschaffung der LEA.

Stadt-für-Alle-Nachrichten (Rückblick 15. Januar bis 15. Februar 2023)

Stadt-für-Alle-Nachrichten (Rückblick 15. Januar bis 15. Februar 2023)Nun sind sie wieder da, die „Stadt für Alle“ Nachrichten aus Freiburg und der Welt. Wer nicht lesen will, kann sie hier bei RDL nachhören.

WIR ZAHLEN NICHT
Die Streikinitiative wir zahlen nicht ruft dazu auf, die monatliche Strom-Abschlagszahlung zu bestreiken: „Alles wird teurer, von Lebensmitteln bis Strom. Es droht die Wahl zwischen leerem Magen oder dunkler Wohnung. Wichtige Infrastruktur und kleine Gewerbe sind wirtschaftlich bedroht. Währenddessen machen Energiekonzerne enorme Gewinne. Wir sagen: Es reicht.
Für nachhaltigen, bezahlbaren Strom gehen wir in den Zahlungsstreik. Sobald wir 1.000.000 Menschen sind, nehmen wir den Strompreis selbst in die Hand. Gemeinsam bestreiken wir die monatliche Abschlagszahlung. Für Strom als Gemeingut – ohne Gewinne für Konzerne, ohne Schaden für das Klima.“ Die Initiative fordert ein Verbot von Stromsperren, bezahlbaren Strom von 15 ct/ kWh, die Vergesellschaftung der Energieversorgung und 100 % erneuerbare und dezentrale Energie. Auf wirzahlennicht.info kann man sich bereiterklären am Streik teilzunehmen, sobald eine Million Menschen zusammenkommen. Weiterlesen

Durchsuchungen gegen Radio Dreyeckland zeugen vom miesen Zustand der Pressefreiheit

Durchsuchungen gegen Radio Dreyeckland zeugen vom miesen Zustand der PressefreiheitAm 17. Januar fanden drei Hausdurchsuchungen gegen Radio Dreyeckland statt. Betroffen war der Verantwortliche im Sinne des Presserechts für die Webseite rdl.de, der Redakteur, der die Meldung geschrieben hat, die die Staatsanwaltschaft Karlsruhe zum Anlass für den Repressionsschlag genommen hat, aber auch die Redaktionsräume von Radio Dreyeckland. Als Grund gibt die Staatsanwaltschaft einen kurzen informatorischen Artikel an, der über die Einstellung eines Ermittlungsverfahrens im Zusammenhang mit dem umstrittenen Verbot der Internetplattform indymedia.linksunten berichtet und erwähnt und verlinkt, dass das Arhciv weiterhin offen im Internet zu finden ist. Weiterlesen

Stadt-für-Alle-Nachrichten (Rückblick 15. Dezember bis 15. Januar 2023)

Stadt-für-Alle-Nachrichten (Rückblick 15. Dezember bis 15. Januar 2023)Nun sind sie wieder da, die „Stadt für Alle“ Nachrichten aus Freiburg und der Welt. Wer nicht lesen will, kann sie hier bei RDL nachhören.

WIDERSTAND GEGEN ANTI-OBDACHLOSENARCHITEKTUR
In zahlreichen Städten gibt es sogenannte Anti-Oblachlosen-Architektur. In einem Artikel dazu schreibt die Kontextwochenzeitung dazu: „Der öffentliche Raum soll so ungemütlich wie nur möglich hergerichtet werden, damit die Bessergestellten nicht durch die Präsenz von Obdachlosen belästigt werden.“ Metallspitzen auf potenziellen Sitz- oder Liegeflächen, Bänke, die immer wieder durch Querstreben getrennt werden etc. In Stuttgart, das nach Hamburg die zweithöchste Obdachlosenquote aufweist, hat eine Gruppe nun Handarbeit verrichtet und 60 Stahlwinkel auf einer potenziellen Liegefläche vor einer leerstehenden Bank abmontiert. Mit Warnwesten bekleidet verwendeten sie dafür Akkuschrauber und Flex.

REICHE WERDEN IMMER REICHER, WÄHREND 10 PROZENT DER WELT HUNGERT Weiterlesen