Stadt lässt für mehr Markt forschen!

wohnungsmarkt nein dankeDie Stadt Freiburg hat zur Erstellung einer „Wohnungsmarktanalyse“, im Rahmen des Handlungsprogramms Wohnen, das „Forschungsinstitut empirica“ beauftragt. Durch den Bauverein „Wem gehört die Stadt?“ (Mietshäuser Syndikat) wurde nun bekannt, dass es sich hierbei um ein Institut handelt, das Lobbyarbeit für die Bauwirtschaft betreibt.
Der Aufsichtsratschef von empirica Ullrich Pfeiffer gab seine neoliberale Angebotspolitik in der Immobilienzeitung zum besten und fordert „ein Ende der sozialen Wohnraumförderung.“ Er ist der Meinung dass „Sozialwohnungsprogramme für breite Schichten ungeeignet“ seien, „künftige Versorgungsaufgaben zu lösen. Eine große Koalition sollte den Mut haben, ihre Förderung einzustellen. Bezahlbare Wohnungen für breite Schichten entstehen durch Alterung hochwertiger Neubauwohnungen.“
Da ist er wieder, der ungebändigte Glaube an den Markt und die widerlegte Theorie des „Trickle Down“ bzw. Sickereffekts (04/2013). Oder wie es J.K. Galbraith, ein Vertreter der Nachfragepolitik, ausdrückte: „Wenn man einem Pferd genug Hafer gibt, wird auch etwas auf die Straße durchkommen, um die Spatzen zu füttern“.
Dass die Stadt nun genau dieses marktliberale Lobby-/Forschungsinstitut auswählt, ist nicht verwunderlich. Wie meinte, beispielhaft für die ganze kapitalistische WohnungsMARKTpolitik, OB Salomon: „Freiburg ist so teuer, weil es attraktiv ist, sorry, das ist eben Marktwirtschaft“.
Empirica wird die Daten liefern, die die Stadt für ihre marktgläubige Politik braucht. Wer die Wohnraumversorgung nur über den Markt denken kann und will, hat kein Interesse, der Wohnungsnot wirklich zu begegnen! WohnungsMARKT? Nein Danke!