Schluss mit der Immomesse!

PM des AK Wohnraumpolitik zur diesjährigen Immobilienmesse (27.-28. Februar; Messe Freiburg)

  • Stadt hofiert auf der Messe diejenigen, die Freiburg noch teurer machen
  • Angriffe auf 50-Prozent-Quote
  • StadtbaumieterInnen finanzieren Bauträgergeschäft
  • DGB darf sich nicht wie andere Immobilienunternehmen verhalten
  • Kundgebung für soziales Zentrum für Alle im ehem. DGB Haus (Sa. 27.02. 14h)

„Soziales Freiburg? Nein Danke!“ – So könnte mal wieder das Motto der diesjährigen Immobilienmesse lauten. Im Vortrag diskutiert man die Frage „Warum selbst heute noch die meisten Immobilien unter Wert verkauft werden“.
„Reicht es nicht, dass die Mieten immer weiter steigen, dass Verkaufspreise mittlerweile eine Höhe erreicht haben, die selbst mit den wahnsinnig hohen Mieten oft nicht mehr in absehbarer Zeit reinzuholen sind?“ fragt sich die Mieterin Vera Anders.

Statt endlich mal die beschlossene 50-Prozent-Quote für sozialen Wohnungsbau einzuhalten, organisiert die städtische Tochtergesellschaft FWTM lieber ein Treffen von all denen, die das Grundbedürfnis Wohnen in Freiburg noch teurer machen wollen.
Da tummeln sich dann das Immobilienunternehmen Unmüssig, dessen auf maximalen Profit ausgerichteten Bauten für MieterInnen nicht funktionierende Heizungen, Lüftungen oder Aufzüge, falsch eingebaute Duschen etc. mit sich bringen, oder auch der Bauunternehmer Allgeier, dessen Profitinteresse demnächst in der Merzhauser Straße verbliebene historische Bausubstanz zerstören wird.
Sie präsentieren sich auf der Messe, auf der auch das Stadtplanungsamt anwesend ist, das der versammelten Baubranche wahrscheinlich versichern wird: Nein, die 50-Prozent-Quote für sozialen Wohnungsbau, die euren Profit etwas absenken würde, wird in neuen Baugebieten bestimmt nicht angewendet werden.

Die FWTM, die dieses Event für die Baubranche organisiert, darf Schulden machen, die Stadtbau, die preisgünstigen Wohnraum schaffen sollte, darf dies nicht. Sie setzt aber gleichzeitig auf das Bauträgergeschäft, obwohl dieses – wie nun bekannt wurde – für die FSB defizitär ist, sodass die StadtbaumieterInnen auch das noch mitfinanzieren.
Statt eines Events, das Freiburg noch teurer macht, bräuchten wir dringend Überlegungen, wie Flüchtlinge in Freiburg dezentral, menschenwürdig wohnen können und wie das Wohnen in Freiburg wieder bezahlbar wird.

Angesichts dessen wollen wir an dieser Stelle auch an den DGB appellieren. Er hat die Chance, dass sich seine Vermögensverwaltungsgesellschaft nicht wie all die anderen Immobilienunternehmen verhält, die sich auf der IMMO-Messe präsentieren. Er muss aus dieser Logik ausbrechen und sich seiner sozialen Verantwortung als Gewerkschaft stellen. „Gebt der Initiative, die sich derzeit für die Nutzung des ehemaligen DGB-Hauses in der Hebelstraße als soziales Zentrum für Alle einsetzt, eine Chance!“ fordert Pascal Müller aus dem Netzwerk Recht auf Stadt.

Im ehemaligen DGB-Haus könnten sich z.B. Erwerbslose und Flüchtlinge austauschen, über gemeinsame Probleme am Wohnungsmarkt sprechen und sich gemeinsam organisieren, statt sich als Konkurrenten zu betrachten.

Als Gegenentwurf zur Immo-Messe rufen wir dazu auf, sich an der Kundgebung des Bündnisses Soziales Zentrum für Alle am Samstag (27.02. 14 Uhr) vor dem alten DGB-Haus in der Hebelstraße zu beteiligen.

Schluss mit IMMO-Messe und der Politik der Verdrängung ! Ja zu einer sozialen Stadt!

Mittwoch 24.02.2015

AK Wohnraumpolitik aus dem Freiburger Netzwerk Recht auf Stadt
www.rechtaufstadt-freiburg.de