Gestoppte Privatisierung in Weingarten ist ein großer Erfolg für die MieterInnenbewegung!

Gestoppte Privatisierung in Weingarten ist ein großer Erfolg für die MieterInnenbewegung!

Rechte: rdl.de

Während man in Berlin Immobilienkonzerne enteignen möchte, hatte die Freiburger Stadtbau (FSB) geplant, in der Sulzburger Straße in Weingarten 120 Mietwohnungen zu privatisieren. Dabei schien lange Zeit die Meinung der großen Mehrheit in Weingarten nicht zu interessieren. Die Grünen zeigten sich in der Debatte mal wieder als Partei der Besserverdienenden ohne Verständnis für Menschen mit geringem Einkommen.
Ende November sollten die Pläne in Aufsichts- und Gemeinderat verabschiedet werden. Am 19. November, genau ein Jahr nachdem wir als „Recht auf Stadt“ die Pläne öffentlich gemacht haben, erfolgte die überraschende Wende. Stadt und Stadtbau stoppten die Privatisierung. Grund seien die gestiegenen Bodenwerte, die dafür sorgen würden, „dass eine solide Finanzierung des Kaufs für die angestrebte Zielgruppe der Schwellenhaushalte nicht leistbar wäre.“ Weiterlesen

Stadt-für-Alle-Nachrichten (Rückblick 15. Oktober bis 15. November 2021)

Stadt-für-Alle-Nachrichten (Rückblick 15. Oktober bis 15. November 2021)Nun sind sie wieder da, die „Stadt für Alle“ Nachrichten aus Freiburg und der Welt. Wer nicht lesen will, kann sie hier bei RDL nachhören.

[FR] IMMER WENIGER SOZIALWOHNUNGEN
Die Antwort der Freiburger Stadtverwaltung auf eine gemeinsame Anfrage der Fraktion Eine Stadt für Alle und der SPD/Kulturliste offenbart den Rückgang an Sozialwohnungen in Freiburg. Gab es 2015 noch 3.987 Wohnungen mit einer sozialen Bindung, waren es 2020 nur noch 3.356. Der Anteil an Stadtbauwohnungen mit sozialer Bindung ist im besagten Zeitraum hingegen von 1.782 auf 1.836 leicht gestiegen. Insbesondere die Genossenschaften scheinen Sozialbindungen nicht zu verlängern und stattdessen die Chance für saftige Mieterhöhungen zu nutzen. Auch die prognostizierten Zahlen der Freiburger Sozialwohnungen sehen düster aus. Selbst mit 1.200 sozial gebundenen Mietwohnungen, die im neuen Stadtteil Dietenbach bis 2031 entstehen sollen, den Sozialwohnungen in Kleineschholz und noch einigen sozial gebundenen Wohnungen in kleineren Baugebieten würde man 2031 wahrscheinlich noch nicht einmal das schlechte Sozialwohnungsniveau aus dem Jahr 2015 erreichen. Und das, obwohl in Freiburg schätzungsweise mindestens die Hälfte der Bevölkerung Anrecht auf eine Sozialwohnung hätte. Weiterlesen

Vergesellschaftung ist mehrheitsfähig!

Der Tag der BundestagsVergesellschaftung ist mehrheitsfähig!wahl war ein wichtiger Tag für die Mieterinnen und Mieter. Nein: Die auf Bundesebene wohl kommende Ampelkoalition wird keinen echten Fortschritt für Mieter*innen bringen und das wäre auch bei einer leicht anderen Farbzusammensetzung nach der Wahl nicht anders. Zeitgleich mit der Bundestagswahl fand in Berlin allerdings auch die Abstimmung über den Volksentscheid „Deutsche Wohnen & Co enteignen“ statt und dieses Ereignis war ein Sieg für die Mieter*innenbewegung, der bundes-, wenn nicht europaweite Wirkung erzielen sollte. Weiterlesen

Stadt-für-Alle-Nachrichten (Rückblick 15. September bis 15. Oktober 2021)

Stadt-für-Alle-Nachrichten (Rückblick 15. September bis 15. Oktober 2021)Nun sind sie wieder da, die „Stadt für Alle“ Nachrichten aus Freiburg und der Welt. Wer nicht lesen will, kann sie hier bei RDL nachhören.

[FR] WIDERSTAND GEGEN PIVATISIERUNG DURCH DIE FSB
Immer deutlicher wird, dass die große Mehrheit in Freiburg Weingarten gegen die geplante Privatisierung der Stadtbauhäuser in der Sulzburger Str. 15-19 ist. Nun hat sich auch der Sanierungsbeirat mit neun zu vier Stimmen gegen die Vernichtung von 120 bezahlbaren Mietwohnungen ausgesprochen. Der Bürgerverein appelliert an die Gemeinderäte: „Bürgerbeteiligung ernst nehmen!“ Obs die Grünen und die Stadtverwaltung, die bisher klare Befürworter des Verdrängungsprojektes waren interessiert? Weiterlesen

Statistiken zur Freiburger Wohnentwicklung unterstreichen Versagen in der Wohnungspolitik

Statistiken zur Freiburger Wohnentwicklung unterstreichen Versagen in der WohnungspolitikDie Stadt Freiburg hat mit ihrem statistischen Jahrbuch 2021 die Bevölkerungs- und Wohnentwicklung zwischen 2010 und 2020 in den Blick genommen. Die Statistiken zeigen: Es läuft was schief in der Wohnungspolititik.

Viele können sich das Wohnen in Freiburg nicht oder nicht mehr leisten. Dafür spricht z. B. die Tatsache, dass Freiburg insgesamt zwar gewachsen ist, es aber ans Umland Bevölkerung verliert. Ca. 7.500 Personen mehr verließen Freiburg in Richtung Umland als von dort in die Stadt zogen. „Die höchsten negativen Wanderungssalden hat Freiburg mit Bad Krozingen, Gundelfingen, Emmendingen, Kirchzarten, Waldkirch und March, aus denen in der Folge viele Menschen nach Freiburg zur Arbeit einpendeln.“ Es findet also eine sogenannte Suburbanisierung statt, obwohl man in der Stadt-und Raumforschung mal dachte, dass dieser Prozess abgeschlossen sei und sich ins Gegenteil verkehrt hätte. Nicht nur das Einpendeln zur Arbeit, sondern auch der oft höhere Flächenverbrauch und die Versiegelung von Land stehen dafür, dass die Suburbanisierung auch unter Klimaschutzgesichtspunkten eine schlechte Entwicklung ist. Insgesamt sind in den 10 Jahren 7.078 Familien zu- und 9.205 Familien weggezogen. Zählt man die Kinderzahl, stehen sogar 11.000 Zuzügen 14.000 Wegzüge entgegen, was immerhin 12% des Geburtenvolumens in Freiburg darstellt. Freiburg verliert also, besonders in der sogenannten Expansionsphase, Familien. Das dürfte daran liegen, dass gerade junge Familien keine bezahlbare Wohnung finden können, die auch noch ihrem gesteigerten Platzbedarf entspricht. Viele können bei größeren Wohnungen nicht mit einer Studierenden-WG konkurrieren, die vorhandene finanzielle Mittel zusammenlegen kann.
Der Blick auf die Stadtteilebene verdeutlicht, wie widersinnig auch die aktuelle Wohnungspolitik des Gemeinderats ist. Weiterlesen