Die Stadt Freiburg hat mit ihrem statistischen Jahrbuch 2021 die Bevölkerungs- und Wohnentwicklung zwischen 2010 und 2020 in den Blick genommen. Die Statistiken zeigen: Es läuft was schief in der Wohnungspolititik.
Viele können sich das Wohnen in Freiburg nicht oder nicht mehr leisten. Dafür spricht z. B. die Tatsache, dass Freiburg insgesamt zwar gewachsen ist, es aber ans Umland Bevölkerung verliert. Ca. 7.500 Personen mehr verließen Freiburg in Richtung Umland als von dort in die Stadt zogen. „Die höchsten negativen Wanderungssalden hat Freiburg mit Bad Krozingen, Gundelfingen, Emmendingen, Kirchzarten, Waldkirch und March, aus denen in der Folge viele Menschen nach Freiburg zur Arbeit einpendeln.“ Es findet also eine sogenannte Suburbanisierung statt, obwohl man in der Stadt-und Raumforschung mal dachte, dass dieser Prozess abgeschlossen sei und sich ins Gegenteil verkehrt hätte. Nicht nur das Einpendeln zur Arbeit, sondern auch der oft höhere Flächenverbrauch und die Versiegelung von Land stehen dafür, dass die Suburbanisierung auch unter Klimaschutzgesichtspunkten eine schlechte Entwicklung ist. Insgesamt sind in den 10 Jahren 7.078 Familien zu- und 9.205 Familien weggezogen. Zählt man die Kinderzahl, stehen sogar 11.000 Zuzügen 14.000 Wegzüge entgegen, was immerhin 12% des Geburtenvolumens in Freiburg darstellt. Freiburg verliert also, besonders in der sogenannten Expansionsphase, Familien. Das dürfte daran liegen, dass gerade junge Familien keine bezahlbare Wohnung finden können, die auch noch ihrem gesteigerten Platzbedarf entspricht. Viele können bei größeren Wohnungen nicht mit einer Studierenden-WG konkurrieren, die vorhandene finanzielle Mittel zusammenlegen kann.
Der Blick auf die Stadtteilebene verdeutlicht, wie widersinnig auch die aktuelle Wohnungspolitik des Gemeinderats ist. Weiterlesen